Der Windows 7 Release Candidate kann nun schon seit einigen Wochen getestet werden. Jetzt hat Microsoft bekanntgegeben, dass das neue Betriebssystem fertig ist und am 22.10.2009 in den regulären Handel kommt. Computer-Hersteller, Microsoft Partner und IT-Profis bekommen die fertige Version bereits vorher. Privatanwender konnten in der vergangen Woche bereits Vorbestellungen für die Home Premium Variante aufgeben. Die begrenzten Kontingente waren jedoch bei allen Händlern schnell vergriffen.

Wie auch schon bei Windows Vista gibt es verschieden Varianten des Betriebssystems. Die Starter Edition wird es bei uns nur in Verbindung mit Netbooks geben. Sie besitzt den geringsten Funktionsumfang. Zunächst sollte diese Version nur eine begrenzte Anzahl an Anwendungen gleichzeitig ausführen können. Die Beschränkung wurde jedoch nach einiger Kritik gekippt. Mit der Home Basic Variante stehen mehr Netzwerkfunktionen sowie das Mobility Center zur Verfügung. Für die meisten Privatanwender dürfte sich der Einsatz der Home Premium Ausgabe empfehlen. Hier kommt man auch in den Genuss „schönerer Fenster“ durch Aero Glass. Außerdem können Gesten auf entsprechen TouchPads oder Touch-Displays mit Multitouch verwenden. Das integrierte MediaCenter ermöglicht die komfortable Wiedergabe von Audio und Video am Fernseher. Windows 7 Pro ermöglicht zusätzlich die Anbindung an Domänen, Remote-Desktop-Verbindungen und die Verschlüsselung des Dateisystems. Das Volle Funktionsspektrum bieten die Enterprise und die Ultimate Version. Ein interessantes Feature für Unternehmen, die befürchten, dass bestimmte Software auf der neuen Windows-Version nicht mehr lauffähig ist, stellt das Booten von virtuellen Laufwerken dar. In diesen Versionen wird ein Windows XP in einer virtuellen Maschine bereitgestellt. Hierbei wird ein Computer in einer Software emuliert. So kann aus eine laufenden Windows 7 ein Windows XP in einem Fenster gestartet werden, in dem sich inkompatible Programme installieren und ausführen lassen. Für IT-Profis ist die Verwendung von virtuellen Maschinen fast alltäglich, aber „normale Anwender“ müssen hier entsprechend geschult werden. Windows 7 Enterprise lässt sich nur über Volumen-Lizenzen erwerben während die Ultimate Version auch einzeln gekauft werden kann. In Europa erhalten alle Windows Versionen den Zusatz „E“. Sie werden aus kartellrechtlichen Gründen ohne Windows Explorer ausgeliefert. Microsoft wird jedoch ein entsprechendes Erweiterungspakte kostenlos zum Download zur Verfügung stellen.

Für den Benutzer ist die zunächst offensichtlichste Veränderung die neue Taskleiste. In der Standardeinstellung werden nur Icons für die geöffneten Anwendungen gezeigt. War die Gruppierung von Elementen in der Taskleiste bisher wenig hilfreich, zeigt das neue AeroPeek kleine Vorschaubilder der geöffneten Anwendungsfenster. Mit einem Klick auf ein Vorschaubild wird das Fenster in den Vordergrund geholt. Aber auch „unter der Haube“ hat sich einige getan. Für Windows Vista Anwender dürfte erfreulich sein, dass man die ständigen Nachfragen zum Ausführen oder Installieren von Programmen in Windows 7 anpassen und reduzieren kann. Auch schon vor der eigentlichen Verwendung gibt es gute Nachrichten: die Windows-Installation und der Startvorgang haben sich erheblich verkürzt. Überhaupt hat man das Gefühl, dass Windows 7 um einige schneller läuft als Vista.

Auch wenn der Support von Windows XP auf die nächsten Jahre verlängert wurde, lohnt es sich über einen Generations-Wechsel nachzudenken. Windows 7 ist schlicht und ergreifend moderner, sicherer und performanter. Nach gut zwei Monaten im täglichen Belastungstest möchte ich es jedenfalls nicht mehr missen!